Freitag, 1. April 2016

"Im Spiegel ferner Tage" von Kate Riordan

Im Spiegel ferner Tage

Inhalt: 
London, 1932. Als die 21-jährige Alice ungewollt schwanger wird, schickt ihre Mutter sie auf ein Gut im malerischen Gloucestershire, um den Namen der Familie zu schützen. Fasziniert von dem verwunschenen Anwesen erwacht Alices Neugierde, und sie erfährt von dem tragischen Los der einstigen Gutsherrin Elizabeth. Das Geheimnis um die schöne Frau berührt sie auf eigentümliche Weise, und Alice begibt sich auf Spurensuche. Sie entdeckt eine große Liebesgeschichte - und einen schlimmen Verrat …


meine Meinung:

Vorab danke ich dem Heyne-Verlag für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplares.

Der Roman spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen, einerseits im Jahr 1932, und andererseits Ende des 19. Jahrhunderts, zur Zeit von Elizabeth. Die Kapitel und Erzählstil wechseln sich immer wieder ab.

Alice wird ungewollt schwanger - zur damaligen Zeit ein riesiger Skandal, unverheiratet schwanger zu werden, wird sie von ihrer Mutter zu deren alter Freundin nach Fiercombe Manor geschickt, um dort die Zeit bis zur Entbindung zu verbringen. Sie verbringt dort den Sommer, und, von Natur aus neugierig, versucht die Geschichte um die Familie zu ergründen, die Ende des 19. Jahrhunderts dort gelebt hat. Ihre Neugier wird noch dadurch bestärkt, dass die Personen, die damals schon im Haushalt lebten, versuchen, sie davon abzuhalten, Nachforschungen anzustellen.

Kapitelweise wird man durch die Erzählungen von Elizabeth an die Lösung des Geheimnisses um Fiercombe Manor herangeführt. 

Die Charaktere sowohl von Alice in der Jetzt-Zeit, als auch Elizabeth in der Vergangenheit, finde ich sehr gut beschrieben. Elizabeth leidet an Depressionen, dieses Krankheitsbild war damals natürlich noch nicht so erforscht, und ich staunte beim Lesen immer wieder darüber, welche Behandlungsmethoden zur damaligen Zeit angewandt wurden. Elizabeth und auch Alice lernte ich als sehr sympathische Charaktere kennen und ich mochte beide sehr gerne. 

Die Geschichte läuft ruhig dahin, und trotzdem man wird richtig hineingezogen, bis man gar nicht mehr aufhören mag zu lesen, um zu erfahren, wie es mit Alice weitergeht, und was mit Elizabeth passiert ist. Der Schreibstil ist sehr flüssig, und die genauen Beschreibungen der einzelnen Personen und deren Umgebung haben es mir leicht gemacht, mir alles vorzustellen. Zu keinem Punkt - obwohl eine ruhige Geschichte ohne Action - war es langweilig, sondern vielmehr hat sich im Laufe des Buches eine Spannung aufgebaut, die sich am Schluss dann in einem Höhepunkt entladen hat und mich mit einem Ende zurückließ, das ich passend empfand und das mich das Buch mit einem zufriedenen Aufseufzen schließen ließ.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die gerne Romane lesen, die zwar ruhiger, aber trotzdem spannend sind und die auch ein klein wenig Übersinnliches enthalten.


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