Inhalt: Hannah ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen - weder durch den Job als Nachtschwester, noch durch ihre chaotischen Mitbewohner Morg und Boobie oder ihre zerrissene Familie. Doch als sie schwanger wird, ändert sich alles. Sie kündigt ihren Job und zieht nach New Harbor, wo sie den alten Griesgram Charlie pflegt, der mit seiner toten Frau redet und sich nicht helfen lassen will.
Hier hofft Hannah, zu sich zu finden und die drängendsten Fragen zu beantworten. Was soll sie mit dem Kindsvater machen? Wie geht es weiter? Und warum, verdammt, kann nicht alles bleiben wie es war?
"Ein Regenbogen im Winter" ist der zweite Roman aus New Harbor. Jeder Roman ist in sich abgeschlossen.
meine Meinung:
Ich hatte Teil 1 der New Harbor-Serie schon gelesen und das Buch hatte mir sehr gut gefallen. Teil 2 gefiel mir noch viel besser. Die Bücher sind in sich abgeschlossen, jedoch empfehle ich - wenn man beide lesen möchte - diese in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da es in Teil 2 ein Wiedersehen mit den Protagonisten von Teil 1 gibt.
Wie gesagt - Band 2 hat mir noch viel besser gefallen als Band 1.
Der Schreibstil ist flüssig und man steigt schnell in die Geschichte ein. Hannah ist in einer Zwickmühle, denn sie hat einerseits von ihrer alleinerziehenden Mutter gelernt, dass man sich auf niemanden verlassen soll, andererseits geht es ihr mit ihrer Schwangerschaft, die aus einem one night-Stand resultiert, so gar nicht gut, denn sie hat auch nebenbei so einiges um die Ohren und muss nun auch noch versuchen, nicht nur für sich, sondern vor allem für ihr Baby zu entscheiden, wie es am besten weitergehen soll.
Und das hat mir so gut gefallen an dieser Geschichte - hier wird nicht ratzfatz erzählt, wie sie sich entscheidet, sondern man erhält sehr genauen Einblick in Hannahs Gedankenwelt, wie sie sich müht herauszufinden, was das Beste zu tun ist, wie schwer sie sich damit tut, gleichzeitig einen schwerkranken Mann zu pflegen, auf sich selbst zu achten, und vor allem, wie schwer es ihr fällt, darauf zu vertrauen, dass andere für sie da sind und sie auffangen, sich auf andere zu verlassen und zu lernen, dass man nicht immer alles alleine machen kann. Ich habe hier einige Tränen verdrückt, weil ich so mitfühlen konnte, wie es ihr geht. Diese Geschichte ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte, sie erzählt mitten aus dem Leben, und genau das macht diesen Roman so gut zu lesen - weil man einfach versteht und kennt, wie sich Hannah fühlt.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, war, dass nicht nur aus ihrer Sicht erzählt wurde, sondern auch die anderen Charaktere - Morgan, Paul, Charlie (diesen miesepetrigen alten Mann mit dem nicht gleich sichtbaren weichen Herzen mochte ich ganz besonders!) Gelegenheit bekommen, ihre Sicht der Dinge zu schildern. Das macht die Geschichte so lebendig und hat mich dazu gebracht, dass ich ganz schnell weitergelesen habe, weil ich erfahren wollte, wie es weitergeht.
Und trotz einiger ernster Szenen musste ich auch immer wieder schmunzeln - besonders über die Orchideen-Geschichte am Anfang - das fand ich einfach zu witzig :-)
Den Epilog am Schluss finde ich auch besonders schön und genau den richtigen Abschluss - ich liebe Epiloge!!
Alles in allem war das hier eine aus dem Leben gegriffene Geschichte über Vertrauen und vor allem über ganz viel Liebe und ich kann hier guten Gewissens eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben.
Ich danke der Autorin für das Leseexemplar, eine wunderschöne Geschichte und freue mich jetzt schon auf Band 3 und ein Wiedersehen mit den Einwohnern von New Harbor.