Sonntag, 21. August 2016

"die einzige Art, Spaghetti zu essen" von Nicole Brausendorf

Die einzige Art, Spaghetti zu essen von [Brausendorf, Nicole]

Inhalt: 

Als die siebzehnjährige Liv mit ihrer Mutter in eine Kleinstadt an der Elbe zieht und eigentlich nichts als Einöde erwartet, kommt alles Schlag auf Schlag: Ihre neue Freundin Nessie wird ungewollt schwanger, und der Bad Boy Felix verliebt sich Hals über Kopf in sie. Er kutschiert sie mit seinem Motorrad, wohin sie will, tut alles, um ihr zu gefallen. Doch da gibt es noch jemanden: Leo ist Keyborder einer Coverband, und seit dem ersten Live-Auftritt der Jungs will Liv nur noch in seiner Nähe sein. Leo kann nicht glauben, dass Liv ihn wirklich liebt; er ist blind. Die Anziehung zwischen den beiden ist stark, aber die Widerstände gegen ihre Liebe sind groß …

Ausgabeformat: ebook

meine Meinung:

Ich habe das ebook über Netgalley entdeckt (auf diesem Weg vielen Dank dafür!) und nach der Inhaltsangabe hörte es sich nach einem interessanten Buch an, ich hatte ansonsten allerdings keine allzugroßen Erwartungen.

Was man aber zu lesen bekommt, ist ein Juwel unter Büchern. Einfühlsam erzählt die Autorin von Liv, Leander und ihren Freunden. 

Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass Liv Unsicherheiten ihre Figur betreffend hat, die ihr Leander erst im Laufe der Zeit ausmerzen kann. Sie ist schüchtern, und entwickelt trotzdem im Laufe der Handlung eine Stärke, wird erwachsen, entwickelt sich weiter, und das war ganz toll beschrieben und zu lesen. Auch Leander, der mit einer Behinderung leben muss, muss erst lernen, wirklich zu vertrauen und sich zu öffnen.

Der Schreibstil ist wirklich wunderbar - einfühlsam wird von den Problemen erzählt, die Blindheit mit sich bringt, wie Liv sich darauf einstellt, mit seiner Behinderung zu leben und welch starkes Band sich zwischen den beiden entwickelt, man konnte förmlich die Sterne zwischen den beiden funkeln sehen. 

Die eine oder andere Formulierung hat für mich nicht ganz gepasst - z.B "Liebste" - ich denke, kein junges Pärchen sagt das heutzutage noch zueinander - aber im gesamten gesehen waren dies nur winzigkleine Punkte. 

Die Charaktere - sowohl von Liv und Leander, als auch ihrer Freunde und Familie, sind allesamt so liebevoll beschrieben und gezeichnet, dass man sie einfach gernhaben musste. 

Ein wunderbares Buch über die erste Liebe, das Erwachsenwerden, über Umgehen mit einer Behinderung, und darüber, dass man im Leben manchmal ganz einfach darauf vertrauen muss, dass es richtig laufen wird und dass man nie wissen kann, was noch kommen wird.

Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle - nicht nur für junge Leute - und ich hoffe, noch viel von dieser Autorin zu lesen, die mit diesem Buch ein beeindruckendes  Erstlingswerk abgeliefert hat.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank, liebe Sabine, für diese tolle Rezension! Es freut mich sehr, dass meine Lieblinge dich berühren konnten. Alles Gute und liebe Grüße von Nicole Brausendorf